Nein, es geht nicht darum, daß ich bei der Tour de France gedopt habe! Was ich zu gestehen habe ist viel schlimmer! Ja, ich führe ein Doppelleben: Auf der einen Seite all die Parties, all die Kneipenbesuche, all die Ausflüge und Sightseeing-Trips, von denen Ihr hier lesen könnt, und deren Berichte (wie mir schon mehrfach zu Ohren gekommen ist) offensichtlich das Bild eines Partylöwen zeichnen, der nur zum Vergnügen und Spaß haben nach Australien gekommen ist. Auf der anderen Seite der studienarbeitschreibende Student (bislang vor Euch verheimlicht), der tagtäglich mit seinem Fahrrad zur Uni fährt und dort bis zur Erschöpfung (s.u.) versucht, mittels Laserabsorptionsspektroskopie Überschallströmungen ihre letzten Geheimnisse zu entlocken.

Ich kann mir vorstellen, wie schlimm es sein muß, nach fast drei Wochen ohne Lebenszeichen auf dieser Homepage plötzlich diese Hiobsbotschoft lesen zu müssen, deshalb habe ich mich entschlossen unverzüglich brutalstmögliche Aufklärungsarbeit zu meiner Nebentätigkeit zu leisten:
Also, wie die meisten von Euch wissen, hab ich als Vertiefung in meinem Luft- und Raumfahrttechnikstudium Thermodynamik und Raumfahrtsysteme gewählt. In jeweils einem der beiden Fächer muß ich entweder Studien- oder Diplomarbeit schreiben. Ich hab mich nun dafür entschieden meine (experimentelle) Thermodynamik-Studienarbeit hier in Canberra an der ADFA (Australian Defence Force Academy vgl. Bundeswehrhochschule) zu machen. Genauer gesagt bin ich an der School of Aerospace, Civil and Mechanical Engineering (ACME) der ADFA, die ein Ableger der UNSW (University of New South Wales, Sydney) ist.
In der ACME bin ich Teil der Hypersonics-Group, die sich, wie der Name schon sagt, mit Strömungen beschäftigt, die schneller (Über-) bzw. viel schneller (Hyperschall) als der Schall sind. Mein Betreuer hier hatte die Idee für ein kleines Meßsystem, welches bei zukünftigen Flugexperimenten mit Scramjets (die einzigen luftatmenden Triebwerke, die bei Hyperschall funktionieren; s.a. Staustrahlantriebe bei Wikipedia) in Echtzeit die Temperatur (und evtl. auch noch Druck und Geschwindigkeit) der einströmenden Luft messen soll. Meine Aufgabe ist festzustellen, ob das System überhaupt funktioniert. Dazu versuch ich jetzt erstmal die Temperatur der Strömung in einem kleineren Windkanal bei nur kleinen Machzahlen (also geringfügig schneller als der Schall) zu messen.
Das Meßsystem arbeitet im Grunde folgendermaßen: Man schießt einen Laserstrahl, der mit einem Diodenlaser (klein und handlich) erzeugt wurde, durch die Strömung und fängt ihn mit einer Photodiode wieder auf. Der Laserstrahl wird dabei über den Versorgungsstrom moduliert, das heißt, daß er nicht nur auf einer Wellenlänge sendet, sondern immer wieder ein ganzes Band von Wellenlängen abfährt. Dieses Band ist so herausgesucht, daß an dieser Stelle nur das Sauerstoff-Molekül der Luft einen Teil der Strahlung absorbiert. Anhand dieses Absorptionsspektrums sollte man dann auf Temperatur und Druck zurückschließen können. Wenn denn alles klappt. Vielleicht. Irgendwann. Mal sehen. Nein, es sieht schon ganz gut aus. Bin gerade noch mit der Datenauswertung aus den ersten Versuchen beschäftigt.
Auf jeden Fall frißt die Studienarbeit grad schon ein bißchen Zeit, weswegen ich auch hier nicht mehr soviel schreibe. Ich hoffe aber, ich habe den Interessierten jetzt mal einen groben, aber verständlichen Überblick über meine Arbeit hier geben können (hab mich bemüht Fachausdrücke einigermaßen zu vermeiden). Wer noch Fragen hat, weil er was genauer wissen/beschrieben haben will, jederzeit gerne.
Zu den ein oder anderen Aktivitäten der letzten Wochenenden hab ich ja jetzt mal wieder ein paar Bilder hochgeladen, ich denk das reicht so erstmal. Wer das letzte Fotoalbum noch nicht angeguckt hat, hier nochmal das neue Suchbild in größerer Auflösung:
Die Frage war, wo ist das Tier, das sich auf dem Bild versteckt? Die Auflösung gibts im Fotoalbum. Das war´s mal wieder aus Canberra, viel Spaß mit den Fotos und eine schöne Woche noch Euch allen!
Also, wie die meisten von Euch wissen, hab ich als Vertiefung in meinem Luft- und Raumfahrttechnikstudium Thermodynamik und Raumfahrtsysteme gewählt. In jeweils einem der beiden Fächer muß ich entweder Studien- oder Diplomarbeit schreiben. Ich hab mich nun dafür entschieden meine (experimentelle) Thermodynamik-Studienarbeit hier in Canberra an der ADFA (Australian Defence Force Academy vgl. Bundeswehrhochschule) zu machen. Genauer gesagt bin ich an der School of Aerospace, Civil and Mechanical Engineering (ACME) der ADFA, die ein Ableger der UNSW (University of New South Wales, Sydney) ist.
In der ACME bin ich Teil der Hypersonics-Group, die sich, wie der Name schon sagt, mit Strömungen beschäftigt, die schneller (Über-) bzw. viel schneller (Hyperschall) als der Schall sind. Mein Betreuer hier hatte die Idee für ein kleines Meßsystem, welches bei zukünftigen Flugexperimenten mit Scramjets (die einzigen luftatmenden Triebwerke, die bei Hyperschall funktionieren; s.a. Staustrahlantriebe bei Wikipedia) in Echtzeit die Temperatur (und evtl. auch noch Druck und Geschwindigkeit) der einströmenden Luft messen soll. Meine Aufgabe ist festzustellen, ob das System überhaupt funktioniert. Dazu versuch ich jetzt erstmal die Temperatur der Strömung in einem kleineren Windkanal bei nur kleinen Machzahlen (also geringfügig schneller als der Schall) zu messen.
Das Meßsystem arbeitet im Grunde folgendermaßen: Man schießt einen Laserstrahl, der mit einem Diodenlaser (klein und handlich) erzeugt wurde, durch die Strömung und fängt ihn mit einer Photodiode wieder auf. Der Laserstrahl wird dabei über den Versorgungsstrom moduliert, das heißt, daß er nicht nur auf einer Wellenlänge sendet, sondern immer wieder ein ganzes Band von Wellenlängen abfährt. Dieses Band ist so herausgesucht, daß an dieser Stelle nur das Sauerstoff-Molekül der Luft einen Teil der Strahlung absorbiert. Anhand dieses Absorptionsspektrums sollte man dann auf Temperatur und Druck zurückschließen können. Wenn denn alles klappt. Vielleicht. Irgendwann. Mal sehen. Nein, es sieht schon ganz gut aus. Bin gerade noch mit der Datenauswertung aus den ersten Versuchen beschäftigt.
Auf jeden Fall frißt die Studienarbeit grad schon ein bißchen Zeit, weswegen ich auch hier nicht mehr soviel schreibe. Ich hoffe aber, ich habe den Interessierten jetzt mal einen groben, aber verständlichen Überblick über meine Arbeit hier geben können (hab mich bemüht Fachausdrücke einigermaßen zu vermeiden). Wer noch Fragen hat, weil er was genauer wissen/beschrieben haben will, jederzeit gerne.
Zu den ein oder anderen Aktivitäten der letzten Wochenenden hab ich ja jetzt mal wieder ein paar Bilder hochgeladen, ich denk das reicht so erstmal. Wer das letzte Fotoalbum noch nicht angeguckt hat, hier nochmal das neue Suchbild in größerer Auflösung:

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