Die Abschiedsstory:
Im Nachhinein bin ich froh, dass in den letzten Wochen alles so reibungslos geklappt hat, wie ich mir das vorgestellt hab: bis zum Dienstag Prüfungen, dann Dienstag Abend die kleine Abschiedsfeier in Stuttgart, Donnerstag der Um- bzw. Auszug inklusiver kleiner Renovierungsarbeiten, Freitag die Abschiedsfeier in Kirchberg, Samstag packen und Sonntag dann nach einem Abstecher zu Opa und Oma zum Flughafen. Eigentlich Wahnsinn, dass das alles so ohne Probleme funktioniert hat (naja, vielleicht wart ich lieber mal noch die Prüfungsergebnisse ab ;) ) Lediglich die Digitalkamera, die ich mir noch drei Wochen vor Abflug bestellt hatte, wurde leider nicht mehr rechtzeitig geliefert. Auf jeden Fall hier noch mal ein danke an alle, die das so möglich gemacht haben!P.S.: Hab jetzt erstmal meine alte Digicam dabei, bei der leider der Kartenleser kaputt ist. Nur falls ihr euch wundert, dass in keinem Fotoalbum mehr als 10-12 Bilder sind :).
P.P.S: Werd auch ein paar Bilder von den Abschiedsparties hochladen (bei der Stuttgarter hab ich leider erst mit Bilder machen angefangen, als die meisten schon mit den letzten Bussen Richtung Bett unterwegs waren :( )
Die Flug-Story:
Am Sonntag, den 15.04.07, um 15.15 Uhr startete mein Flieger von Frankfurt aus Richtung Dubai. Einerseits war ich dankbar, dass mich die ganze Familie zum Flughafen begleitete und ich auch die Gelegenheit hatte mich von meinen Großeltern zu verabschieden, andererseits könnt Ihr Euch wahrscheinlich vorstellen, daß das die ganze Sache nicht grad leichter machte.Der Flug bis Melbourne unterteilte sich in drei 5-6 stündige Abschnitte mit einem mehrstündigen Aufenthalt in Dubai und einem halbstündigen Aufenthalt in Singapur. Was die Lufties unter Euch interessieren könnte (gell Fred ;) ): Den ersten Abschnitt flog eine neuere 777-200 (top IFE :) ), die beiden anderen eine ältere 777-300 (IFE auch net schlecht). Vom Service, Sitzkomfort und Beinfreiheit her, kann man Emirates schon weiterempfehlen. Lediglich der Snack, der einem kurz nach dem Start in Dubai (ca. 3 Uhr nachts Ortszeit) aufgenötigt wurde, ging mir auf den Keks, weil ich nach mühsamen mehrstündigen Wachhalten auf dem Dubaier Flughafen doch irgendwann mal schlafen wollte. Nachdem dann schließlich um 6.30 das Frühstück serviert wurde, und ich aus Versehen die englische Version gewählt hatte, bei der es zu dem Rührei noch Würstchen und Bohnen gab, konnte ich dann auch nicht mehr schlafen. Allgemein hab ich auf dem gesamten Flug recht wenig geschlafen, was mir dann später noch ein wenig zum Verhängnis werden sollte. Vom Flug selber gibts sonst nicht mehr viel zu erzählen, außer dass ich einige neuere Filme gesehen und mich auf dem letzten Abschnitt noch ein wenig mit einer netten Italienerin aus Mailand unterhalten hab.
Gelandet bin ich dann am Dienstag früh um 0.30 in Melbourne. War ein wenig erschöpft, aber im Großen und Ganzen schon wohlauf, und hoffte ohne größere Probleme durch die Einfuhrkontrolle zu kommen. Die Australier sind nämlich mit dem Einführen von Naturprodukten jeglicher Art (Grashalme an den Schuhen, Lebensmitteln, jegliche Holzprodukte, etc.) ziemlich strikt, da sie sich fremde Arten und Krankheiten von den Kontinenten vom Hals halten wollen. Allerdings war das ganze doch viel unproblematischer als erwartet, und wenn man alles angibt, was man so hat (in meinem Fall eine halbeTüte M&M´s,eine halbe Tüte Gummibärchen und ein paar Joggingschuhe), wird man doch recht schnell durchgelassen.
Die Nacht-am-Melbourner-Flughafen-Story:
Ich war noch keinen Meter aus dem Terminal raus, da hörte ich schon ein "Hey Philipp!" mit leicht schweizerischen Akzent. Ist natürlich schon ein gutes Gefühl, wenn man, um die halbe Welt reist, so gut wie alles Vertraute zurücklasst, und dann in der Fremde erstmal herzlich von einem guten Freund begrüßt wird. Ich hatte Peter, einem Kommilitonen von mir aus Stuttgart, Bescheid gegeben, dass ich die Nacht auf dem Melbourner Flughafen verbringen würde. Er war sich vorher nicht sicher, ob er es schaffen würde, aber umso großer war dann natürlich die Freude bei mir, als er dann doch da war. Da er jetzt schon ne Weile in Australien ist, und vorher auch schon länger nicht mehr in Stuttgart war, gab es natürlich eine ganze Menge zu bereden und auch das ein oder andere Bierchen zu trinken :).Danke Peter, war echt cool, daß du gekommen bist, und ich revanchier mich dann für das Bier beim nächsten Melbourne-Ausflug!
Um ca. halb 5 morgens hat sich Peter dann mal wieder auf den Weg gemacht, und ich hab geguckt, dass ich mir noch den Rest der Nacht um die Ohren haue. Das hab ich dann auch glücklicherweise irgendwie geschafft, denn schlafen wollte ich nicht, da ich ja mein ganzes Gepäck dabei hatte. Um 7.45 ging dann mein Inlands-Billigflieger mit einer Stunde Flugzeit (man beachte: bei je 20-25 Minuten für Start und Landung nicht viel Zeit zu schlafen) nach Canberra.
Die Verloren-in-Canberra-Story:
Ich weiss nicht warum, aber obwohl bisher alles super gelaufen war, kam mir beim Verlassen des Flugzeugs in den Sinn, dass ich für die Ankunft in Canberra ziemlich schlecht gerüstet war: Ich wußte weder wie mein Betreuer aussieht noch hatte ich seine Telefonnummer in meinen mitgebrachten Unterlagen noch wußte ich wie ich zur Uni kommen soll.Nachdem ich nun mit meinem kompletten Gepäck (Koffer, großer Rucksack, kleiner Rucksack und Laptop-Tasche) den (überschaubaren) Flughafen 5mal abgelaufen war und nach eineinhalb Stunden Warten immer noch niemand aufgetaucht war, der den Anschein machte, dass er mich sucht, mußte ich mir eingestehen, daß es nun an mir lag, irgendetwas zu unternehmen. Ich weiß nicht, ob Ihr Euch vorstellen könnt, wie man sich fühlt, wenn man über 20 Stunden Flug hinter sich, eine Nacht nicht geschlafen, 3 Bier intus und ca. 50 Kilo Marschgepäck um den Hals hängen hat, aber vielleicht könnt Ihr Euch vorstellen, wie groß die Motivation dann für sowas ist: sie geht gegen Null! Es kostete einiges an Überwindung, aber nach der Konsultierung eines münzenbetriebenen Internet-Computers, rief ich bei Sean, meinem Betreuer, im Büro an: Mailbox! Kurzerhand warf ich meine Pläne über Bord heute noch an der Uni vorbeizuschauen, und beschloss in die Stadt zu fahren, um mich mit Jan, meinem ehemaligen Arbeitskollegen vom DLR, zu treffen, bei dem ich die ersten Nächte schlafen wollte. 30 Minuten und 8 Australische Dollar später stand ich am zentralen Bus Interchange und versuchte Jan mit meinem Handy zu erreichen. Wie ich später erfahren sollte, hat Jan leider in dem Labor, wo er tagsüber arbeitet aufgrund starker Magnetfelder überhaupt keinen Empfang. Da ich das aber nicht wußte, versuchte ich es bestimmt 10mal und quasselte auch fleißig seine Mailbox voll; die saftige deutsche Handyrechnung, die ich dafür wohl noch kassieren werde, war mir da schon lang egal. Die Mittagszeit verbrachte ich in der Fußgängerzone, was aber mit dem ganzen Gepäck nicht allzu viel Spass machte, ein Jumbo-Becher Starbucks-Kaffee verhinderte, daß ich auf irgendeiner Bank einschlief.
Nach drei Stunden verzweifelten Wachhaltens, rief ich dann mal wieder Sean an und erreichte ihn auch glücklicherweise. Er war erst um zehn zur Arbeit gekommen und entdeckte dann den Outlook-Reminder, daß er mich um 8.45 abholen hätte sollen, willkommen in Australien :)! Sean holte mich dann glücklicherweise gleich in der Stadt ab und nach einer Dusche und einer Email an Jan mit zügiger Antwort, fühlte ich mich gleich besser. Gegen sieben dann konnte ich endlich bei Jan in meinen Schlafsack kriechen.
So, da ist jetzt doch schon einiges zusammengekommen, deswegen mach ich hier erstmal ein Break und schreibe dann bei nächster Gelegenheit über die ersten Tage hier (Wohnungs-/Fahrradsuche und Geburtstag). Vielleicht sollte das dann ein bißchen weniger ausführlich werden, damit ihr nicht die Lust am Lesen verliert :). Wer die ein oder andere Frage hat sollte das eigentlich über die Kommentare zu den Posts erledigen können. Mal sehen, ob das funktioniert. Bis denn dann!
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