Dienstag, 26. Juni 2007

Seite 2 "Canberra Times"!

Gute Nachrichten: Erstens, es gibt doch noch Fotos vom letzten Wochenende, und zweitens, unglaublich, ich bin kaum 2 Monate da und hab es schon auf Seite 2 der Lokalzeitung "Canberra Times" gebracht:
Na, habt ihr mich gefunden :)? Ist leider nur abfotografiert, aber dafür in ziemlich hoher Auflösung. Ein weiteres Foto mit allen, die von den Interns (Botschaftspraktikanten) dabei waren, findet ihr noch im aktuellen Fotoalbum.
Dieses Wochenende wurde mal wieder Freitag Abend mit der "Intern-Night" eingeläutet. Die Praktikanten, oder besser die Überbleibsel (Carolyn, Celine, ihre Mitbewohnerin Jackie und ich), trafen sich in der Transit-Bar, anscheinend die Hauptanlaufstelle für Backpacker aus dem benachbarten Hostel. Der Laden war relativ günstig und die Musik war nicht so schlecht, allerdings war das Publikum ein wenig seltsam. Denn entweder war das eine 80er Jahre Motto-Party oder die Leute haben sich ernsthaft so gekleidet (Fokuhila Perücken, enge, kurz abgeschnitte Jeans, T-Shirts mit abgeschnittenen Ärmeln) :). Nach einer Weile sind wir dann doch wieder ins King O´Malleys übergesiedelt, wo wir dann auch Jan getroffen haben. Der war vorher noch mit seinen Kollegen essen und dann auch ins O´Malleys, um mit seinem Betreuer (und seinem halben Institut) dessen 30. Geburtstag zu feiern. Gegen eins sind wir dann mit der ganzen Horde in den kleinen Club "Toast" gewechselt, die erste Location, die ich hier in Canberra gefunden hab, wo man mal zu guter Musik tanzen konnte :). Jan hat das dann auch gleich zum Anlaß genommen, mal wieder mit seinem Knie umzuknicken, wie er es schon vor einem Monat beim Fußball gemacht hat. Glücklicherweise war mein Mitbewohner Stephen noch wach, um ihn mit seinem Auto heimzufahren, während ich und Joe (der war schon vorher zu uns gestoßen) nach dem obligatorischen Abstecher zum Hähnchenladen die Fahrräder zu uns gebracht haben.

Am Samstag hab ich dann nichts bemerkenswertes gemacht, außer abends mit Stephen noch ein paar Filme geguckt. Damit ich dann aber doch noch was tolles hier im Blog zu berichten hab, bin ich dann am Sonntag mit Carolyn, Armelle und Celine noch ins Questacon, das "National Science und Technology Centre", gegangen. Das ist auf der Südseite des Sees gleich neben der Nationalbibliothek. Eigentlich wollten wir uns um zwei Uhr dort treffen, aber als ich gegen zehn nach zwei dort ankam, war ich doch tatsächlich der erste (ich!! kann man´s glauben? ;) ). Weil das Wetter so schön war, hab ich mir dann die Wartezeit ein wenig am See vertrieben (--> Fotos). Als wir dann gegen viertel vor drei endlich rein sind, fiel doch recht schnell auf, daß wir die einzigen Erwachsenen da waren, die keine Kinder dabeihatten :).
Nach einem kurzen Vortrag über Elektrizität und Nikola Tesla haben wir dann die Ausstellung unsicher gemacht. Die Objekte und Versuche zum Selbermachen waren ganz klar dafür gemacht, kleinen Kindern Wissenschaft und Technik näherzubringen, was natürlich nicht heißt, daß wir nicht auch unseren Spaß hatten :). Im Großen und Ganzen schon eine gelungene und liebevoll gemachte Sache, aber halt doch für Kinder (die Erklärungen von einigen Phänomen ließen z.B. teilweise zu wünschen übrig). Leider schloß das Center schon um 5, weswegen wir dann letztendlich nicht alles sehen konnten.
Bisher hab ich ja meine Arbeit an der Uni hier immer ein bißchen ausgeblendet, aber falls Interesse besteht, könnte ich auch demnächst mal einen kleinen Bericht zum Thema und momentanen Status meiner Studienarbeit schreiben. Bin mir aber nicht sicher, ob das wirklich jemand hören bzw. lesen will :). Bis dann!

Montag, 18. Juni 2007

10 km und kein Ende

Dieser Blogeintrag fällt mir diesmal nicht so leicht, denn erstens hab ich nicht viel erlebt dieses Wochenende und zweitens hab ich von diesem Wochenende kein einziges Foto, das den Bericht ein wenig auflockern könnte :(. Vielleicht schaff ich es ja dann diesmal mich ein wenig kürzer zu fassen ;).
Vorneweg vielleicht noch: Am Donnerstag hab ich den ersten Arbeitstag gehabt, an dem es schon morgens richtig geregnet hatte. Da ich ja immer mit dem Fahrrad zur Uni fahre, dacht ich mir: bist clever, bleibst noch eine Weile liegen, wird schon irgendwann aufhören. Irgendwann gegen zehn halb elf gab es dann auch mal kurz eine Pause, in der es nur noch ein wenig tröpfelte, und ich nutzte die Gelegenheit mich auf mein Fahrrad zu schwingen. Man ist ja als Europäer einiges gewohnt und nicht aus Zucker, also los! Nach ungefähr 200m kam mir schlagartig wieder in den Sinn, was mir schon zuvor aufgefallen war, ich aber schon wieder vergessen hatte: Die Fahrräder in Australien sind standardmäßig nicht mit Schutzblechen ausgestattet! Ich weiß nicht, ob ihr wißt, wie es sich anfühlt, wenn euch jemand eine offene Wasserflasche kopfüber hinten in die Hose steckt, aber ungefähr so war es! Ihr könnt euch vermutlich vorstellen wie gut meine Laune den Rest des Tages war.
Ok, wieder zurück zum Wochenende: Am Freitag haben hab ich mit Joe Jonathan Johnsen, einem meiner Mitbewohner (nein, der heißt nicht wirklich so), daheim ein paar lustige Filme geguckt. Nach einer Weile stieß Jan und etwas später noch Steve, mein anderer Mitbewohner, zu uns. Da die Jungs dann noch Hunger hatten, sind wir dann zu viert noch in die Stadt gefahren, um etwas Eßbares zu besorgen. Der Stamm-Hähnchenladen meiner Mitbewohner befindet sich nun aber zufällig neben dem King-O'Malleys-Pub und so wurde es dann doch wieder etwas länger :).
Samstags stand tagsüber dann nichts auf dem Programm, so daß ich ein wenig ausschlafen und mich regenerieren konnte. Das war auch nötig, denn am Abend gab dann Per, der Praktikant von der Schwedischen Botschaft seinen Ausstand im "Belgian Beer Cafe". Da gab es die verschiedensten Belgischen Biere (ich glaub u.a. auch Schokoladen- und Erdbeerbier :(, hoch lebe das Reinheitsgebot!) zu einheitlich hohen Preisen: Das billigste vom Faß (Stella Artois): 0,33 l für $6,50 (3,90 €) und Flaschenbiere (z.T. mit oben genannten Geschmacksrichtungen) das billigste 0,33 l ab $10 (6 €). Das und die Pläne für den darauffolgenden Tag ließen uns dann nicht ganz so lang bleiben. Ich hatte meine Kamera dabei, hab sie aber leider den ganzen Abend in der Jackentasche gehabt, und vergessen sie herauszuholen :(.
Am Sonntag Morgen war es dann soweit, die Stunde der Wahrheit, denn ich wollte beim Krebshilfe-Wohltätigkeitslauf der kanadischen Botschaft meine Laufkünste unter Beweis stellen. Weil ich hier schon öfters joggen war, und ich über Google-Earth rausfand, dass das jedes Mal ca. 8 km (ca. 1 h) waren, hatte ich mich dafür entschieden mich für die 10km anzumelden. Ein paar Botschaftspraktikanten und Jan waren auch da, allerdings nur als Freiwillige Helfer. Leider kam ich morgens ein wenig zu knapp an, um Jan noch meine Kamera geben zu können, so daß die auch an diesem Tag nur in der Tasche blieb. Der Rest hier mal stichpunkt-(geradezu live-ticker-)artig:

- 9.10 Uhr: Beginn des "Duathlons": 5 km Fahrrad zur kanadischen Botschaft; kurzes größenwahnsinniges Überlegen, ob man unter die besten 25 kommen will
- 9.35 Uhr: Ankunft: Ausfüllen des Anmeldeformulars und umziehen; beim Betrachten der Anzahl und Ausstattung der Konkurrenz wird schnell klar, nur der olympische Gedanke zählt: Dabei sein ist alles! (vielleicht noch ins Ziel kommen)
- 9.45 Uhr: Aufwärmen entfällt, bin ja mit dem Fahrrad hergefahren, das muß reichen
- 9.55 Uhr: Gang an den (Massen)Start: gut 15m hinter der Startlinie irgendwo zwischendrängeln wo Platz ist
- 10 Uhr: Startschuß: das Chaos beginnt:

*km 0.02: bei einem Überholmanöver fast jemanden über den Haufen gerannt, gerade noch ausgewichen
*km 0.05: laß mich von einigen schnelleren Läufern mitreißen und zieh ganz rechts an einer größeren Menge von Läufern vorbei
*km 0.10: erste Verkrampfungen der Wadenmuskulator, kein Problem, hab ich öfters, einfach weitermachen
*km 0.20: erste Versuche ein eigenes Tempo zu finden, jetzt werde ich laufend überholt
*km 0.40: ich passiere den ersten Streckenposten und winke Jan kurz zu
*km 1.00: erstes Stechen in der linken Brust, wär ich deswegen nicht schon mal beim Kardiologen gewesen, wär ich mir sicher gewesen, es wär mein Herz; war es aber ja nicht, also weitermachen
*km 1.20: die ersten Läufer, die den 5km Lauf machen, kommen mir schon wieder entgegen
*km 1.70: Schmerzen in Wade und Brust nehmen zu, ich versuche mein Tempo zu halten, ich werde weiterhin durchgehend von anderen Läufern überholt
*km 2.00: Passieren der 2km-Marke, erst ein Fünftel geschafft; erste Überlegungen bei der 2,5 km Marke umzudrehen und doch nur 5 km zu machen, die Verlockung ist groß
*km 2.50: Aufgeben gilt nicht, vielleicht hab ich ja nur zu wenig getrunken vorher, also Wasserbecher in die Hand, Hälfte beim Laufen ins Gesicht verschüttet, weiter gehts!
*km 3.00: am Wasser lags nicht, ein Stechen in der rechten Brust gesellt sich zu dem in der linken, definitiv nicht das Herz, vielleicht die Lunge?
*km 4.00: zwei Rentner ziehen beherzt an mir vorbei, was solls, den Kampf gegen die Konkurrenz hab ich schon lang aufgegeben, ich kämpfe nur noch gegen meinen Körper
*km 4.50: immer wenn ich denke, das Stechen in der Brust verschwindet langsam, kommt es in schöner Regelmäßigkeit nach einer halben Minute wieder
*km 5.00: zwei bekannte Gesichter: zwei Französinnen vom letzten Praktikantenabend als Streckenposten, kurz gewunken, dann einen Wasserbecher gegriffen und nach ein zwei Schlücken und Schritten theatralisch an den Straßenrand gepfeffert
*km 6.00: überraschenderweise kommen mir auf dem Rückweg doch noch einige entgegen, ich dacht schon, es hätten mich alle überholt
*km 6.50: zwei jünge Mütter kommen mir mit ihren (Sport?-)Kinderwägen entgegengejoggt: Respekt!
*km 7.50: letzte Tankstation vor dem Ziel, wieder ein Becher Wasser; langsam gewöhn ich mich an den Schmerz
*km 8.00: Ende der Strecke, die ich normalerweise laufe, aus irgendeinem Grund denke ich, ich könnte die letzten zwei Kilometer nochmal ein bißchen anziehen
*km 8.20: ein erstes Opfer für einen Überholversuch ist ausgemacht
*km 8.30: das Opfer verabschiedet sich kurz vor dem Überholmanöver auf die öffentlichen Toiletten im naheliegenden Park
*km 8.35: ein neues Opfer ist gefunden
*km 8.50: das Opfer hält kurz bevor ich überholen kann hustend an der Seite an
*km 8.70: zu den Wadenkrämpfen gesellt sich ein seltsamer Schmerz im rechten Knöchel
*km 9.00: die letzten 2 Kilometer kommen einem nochmal vor wie 5
*km 9.60: ich passiere wieder Jans Streckenposten, er schreit irgendwas, feuert mich an, gutes Gefühl
*km 10! Unglaublich tatsächlich geschafft! kurzer Blick auf die laufende Uhr ca. 53:30 min, nicht schlecht, wenn auch unerwartet: 2 km mehr in sechseinhalb Minuten weniger, jetzt weiß ich, warum meine Waden so weh tun

- 11.00 Uhr: ich hole mir Wasser und frisches Obst (Orangenschnitze und Wassermelone) vom Versorgungsstand, von der Kondition her geht es noch, aber die Beine schmerzen
- 11.15 Uhr: ich hole mir ein paar Pfannkuchen vom Frühstücksstand, hier natürlich orginal kanadisch getränkt mit zuckersüßem Ahornsirup (laut Erin (kanadische Botschaftspraktikantin und Mitorganisatorin) extra eingeflogen)
- 11.25 Uhr: Umziehen, Kaffeetrinken, auf die anderen Warten, nebenbei Siegerehrung: schnellster Läufer auf 10 km: 30:nochwas, da muß ich wohl noch ein bißchen arbeiten
- 11.50 Uhr: nach kurzem Plausch mit den anderen schwing ich mich für die letzten 5km nochmal aufs Rad: ab nach Hause!
- 12.15 Uhr: verdiente und dringend benötigte Dusche

Ok, das mit dem Kurzfassen ging mal wieder mächtig in die Hose, hoffe, ihr habt es trotzdem lesen können, ohne einzuschlafen! Werde mich nächstes Mal wieder um Fotos bemühen, sorry nochmal.

Montag, 11. Juni 2007

Köttbullar et cetera

Nachdem ich ja die letzten Wochenenden viel außerhalb Canberras unterwegs war, verweilte ich nun dieses Wochenende mal wieder hier und nutzte die Zeit, um mir ein wenig mehr von Australiens Hauptstadt anzusehen.
Eingeleitet haben wir das Wochenende am Freitag abend, als wir (Sigrid, Jan und ich) bei Sigrid lecker gefüllte Pfannkuchen gemacht und anschließend noch zwei Filme geguckt haben. Am Samstag haben wir uns dann das National Museum of Australia angesehen, daß hier in der voll durchgeplanten Stadt seine eigene Halbinsel und außerdem eine sehr eigenwillige Architektur bekommen hat.
Es war ziemlich interessant, vor allem weil auch ein großer Teil der Ausstellung über die Aborigines ist. Eigentlich wollten wir danach noch zum Red Hill, einem kleinen Naturpark in Canberra, damit Sigrid endlich mal wilde Känguruhs sieht, aber das haben wir dann sein lassen, weil Sigrid da irgendwie mit dem Bus hätte hinkommen müssen, was in Canberra am Wochenende ca. 2 Stunden dauert. Ich bin dann auf dem Heimweg noch kurz in die Innenstadt und hab mir ein wenig festeres Schuhwerk gekauft, weil ich mich mit meinen ausgelatschten Turnschuhen, die eh nicht wirklich winterfest sind, nächste Woche mal beim Institutskicken blicken lassen wollte. Mal gespannt, ob sich mein angerissenes Kreuzband ausreichend erholt hat :|.
Für Samstag Abend hatte uns Per, der Praktikant in der Schwedischen Botschaft, zu einer Einzugsparty in der Schwedischen Botschaft eingeladen. Jon, der finnische Koch der Botschaft, ca. 25 und ein Freund von Per, hatte die Woche vorher mit seiner Freundin Jenny auf dem Botschaftsgelände eine frisch renovierte Wohnung bezogen und gab da nun seinen Einstand. War meine erste richtige Hausparty hier unten und echt genial, nicht zuletzt weil es bei einem Koch war (lecker Essen, u.a. eben Köttbullar :) ). Außerdem können die Diplomaten hier bei bestimmten Läden steuerfrei einkaufen, was wohl den einer skandinavischen Feier angemessenen und einer australischen Feier unüblichen Alkoholvorrat erklärt. Dazu sei gesagt, daß es in Australien eigentlich üblich ist, seine (alkoholischen) Getränke auf Feiern selber mitzubringen. Bei einem typisch australischen Barbecue bringt der geladene Gast zu seinem Bier sogar noch sein eigenes Fleisch mit.
Wie dem auch sei, die Feier war sehr lustig, ich habe einen Haufen netter neuer Leute kennengelernt und muß wahrscheinlich nicht extra erwähnen, daß wir bis zum Schluß da waren :).
Dementsprechend spät haben wir uns dann Sonntag Mittag beim Old Bus Depot getroffen. Das ist, wie der Name schon sagt, ein altes Busdepot, in dem anscheinend regelmäßig Veranstaltungen/Märkte stattfinden. Der Markt diesen Sonntag glich einer Mischung aus Floh-, Handwerker- und Wochenmarkt. Zum Einen konnten wir an einigen Ständen Früchte, Marmeladen oder Käse probieren, zum Anderen konnten wir über kitschige Kissen, lustige Hüte und allerlei anderes lachen. Danach gingen wir noch gemütlich einen Kaffee trinken, und da das Wetter entgegen aller Vorhersagen (eine Woche Dauerregen) so schön war (blauer Himmel und Sonnenschein) wie lange nicht mehr, konnten wir uns sogar raussetzen.
Danach hieß es einmal mehr Abschied nehmen, denn mit Sigrid hat heute schon das zweite Mitglied unserer Melbourne-Vierer-Combo Canberra verlassen:
War eine super Zeit mit dir, Sigrid! Danke für all die Film- und Kochevents in deiner Wohnung :). Genieß deinen Australientrip, und man sieht sich dann hoffentlich in Europa wieder!

Gestern am späten Nachmittag und heute (Feiertag: Queens Birthday; wird hier interessanterweise in jedem Staat an einem anderen Tag und natürlich nie am Geburtstag der Queen gefeiert) kam ich dann endlich mal dazu, ein paar Dinge zu erledigen, die ich schon eine Weile vor mir herschob: Fahrrad wieder in Schuß bringen, Wäsche waschen, Flur und Bad putzen, Zimmer aufräumen etc. Außerdem hab ich endlich mal noch ein paar Fotos von Haus und Zimmer (vor dem Putzen und Aufräumen! bevor dazu irgendwelche Kommentare kommen ;) ) geschossen, die ich dann wahrscheinlich am Mittwoch zusammen mit den Bildern vom Wochenende hochladen werde. Bis dahin, macht´s gut!

Montag, 4. Juni 2007

So-,So-,Socceroos!!

Letztes Wochenende war es endlich soweit: Am Samstag fand im Olympia-Stadion von Sydney das Fußball-Länderspiel zwischen Australien und Uruguay statt, für das Jan uns schon im Februar Tickets besorgt hatte! Da wir natürlich nicht nur zum Fußballgucken nach Sydney fahren wollten, sind wir auch diesmal wieder am Freitag Nachmittag um vier in Canberra in den Bus gestiegen, um ein ganzes Wochenende Sydney geniessen zu können. Eingemietet hatten wir uns wieder im WakeUp-Hostel, was uns auch diesmal wieder zu unserer vollsten Zufriedenheit beherbergte. Lediglich einige Zimmernachbarn verschwanden auf mysteriöse Weise: Abends, als wir gingen, waren sie noch da, und nachts als wir zurückkamen, waren sie samt allem Gepäck weg, seltsam (passierte freitags und samstags mit unterschiedlichen Leuten).
Wie dem auch sei, wir nutzten den ersten Abend, um uns bei diesem Besuch mal ein Bild von Sydneys Nachtleben zu machen. Da traf es sich ganz gut, dass Wim, Sigrids Vorgänger in der Belgischen Botschaft, den wir auch schon ein paar mal in Canberra getroffen hatten, seine letzten Urlaubstage in Sydney verbrachte und bereit war, mit uns auf Kneipen- bzw. Pubtour zu gehen.Die Tour war echt megaspaßig, allerdings bei den australischen Bierpreisen auch recht kostspielig (für mich sogar erstmal doppelt, da Jans Bankkarte den Geist aufgegeben hatte). Nachdem wir dann am Samstag früh einmal mehr feststellen konnten, daß es in Australien kein Reinheitsgebot gibt (--> überdurchschnittlicher Kater für getrunkene Menge), waren wir uns einig, es am Samstag etwas ruhiger angehen zu lassen, zumal wir auch relativ spät im Bett waren.
Nichtsdestotrotz schafften wir es zeitig aufzustehen und machten uns um halb neun auf in die Innenstadt, um noch ein wenig mehr von der Stadt zu sehen. Vor dem Frühstück wollten wir noch kurz versuchen, ob die Bankkarte von Jan nicht vielleicht bei seiner Hausbank (die Deutsche Bank besitzt hier einen Wolkenkratzer) funktioniert. Nach einer guten Stunde Suchen (die Schilder auf dem Dach der Hochhäuser sind von der Straße untendrunter immer so schlecht zu lesen) konnten wir dann leider nur feststellen, daß die Deutsche Bank in Australien wohl keine Automaten betreibt. Naja, war ja nicht weiter wild, nach dem obligatorischen Starbucks-Frühstück und einem Abstecher in die Paddy-Markets (eine riesige Markthalle, ähnlich einem großen Basar, wo man alles ziemlich günstig bekommt, allerdings ohne dass einem pausenlos etwas aufgeschwätzt wird) gingen wir dann an den Darling Harbour zum Australian National Maritime Museum. Dort lösten wir uns dann ein "Navy Ticket", so dass wir Zutritt zur HMAS Vampire (Zerstörer) und zur HMAS Onslow (Uboot) hatten. Wir betraten gegen 12Uhr (Achtung!) mittags das Schiff und nahmen dann, nach einem kurzen Abstecher ins Uboot, um 12.15 Uhr an einer Führung über den Zerstörer teil, die ca. 40 Minuten gehen sollte. Gegen 15.30 Uhr (!) war dann der gute Mann bereit uns wieder gehen zu lassen. Auch wenn die Anzahl der Teilnehmer stetig abnahm, die letzte dreiviertel Stunde nur noch Jan und ich übrig waren und wir außer einem kleinen Stück Kuchen den ganzen Tag noch nichts gegessen hatten, muß ich sagen, das war eine der besten Führungen, die ich je hatte.
Der Mann verstand es irgendwie, die Aufmerksamkeit aufrechtzuerhalten und die Leute ständig miteinzubinden. Am Ende führte er uns sogar noch kurz durch das eigentliche Museum und zeigte, was wir uns näher angucken sollten. Allerdings waren Jan und ich uns einig, daß das dann doch genug war, und haben uns erstmal gleich um die Ecke in ein nettes libanesisches Restaurant gesetzt, dass mir ein Kollege empfohlen hatte, und haben uns ein paar Steaks bestellt. Sehr lecker!
Um 20 Uhr begann das Fußballspiel, also fuhren wir gegen 18 Uhr (nach einem kurzen Abstecher in einem kleinen Laden mit Australien-Utensilien) mit dem Zug zum Olympia-Park. Leider war es schon recht dunkel, so dass wir von dem Park nicht ganz soviel wie erhofft sehen konnten, aber dafür war die Beleuchtung des Stadions umso imposanter. Das Stadion war mit ca. 61 000 Zuschauern (von 80 000 möglichen) ganz gut besetzt (Fußball ist hier nicht so groß) und die zahlreichen Fans mit bemalten Gesichtern, Trikots , Schals und Fahnen ließen bei uns die Hoffnung keimen, dass die Stimmung so gut wird wie bei einem europäischen Fußballspiel. Kurz gesagt, dem war leider nicht so. Hinter dem Tor waren vielleicht 50 Fans, die durchweg standen und hin und wieder mal was sangen, der Rest der Fans beschränkte sich auf Klatschen, Buh-Rufen und Essen. Als ich und Jan hin und wieder versuchten die Stimmung zu steigern (teilweise mit selbstgedichteten Sprechchören, die Australier hatten ja keine) ernteten wir einige sehr verwirrte Blicke des umgebenden Publikums und die kleine Kinder, die sich in der Reihe vor uns langweilten, erklärten uns kurzerhand für verrückt. Gut, dass uns hier keiner kennt :)! Nichtsdestotrotz war es ein sehr unterhaltsamer Stadionbesuch, bei dem auch das Stadion beeindruckte, leider verlor Australien nach einer frühen Führung noch 1:2, aber das trübte die Stimmung nicht wirklich.
Nach dem Spiel trafen wir uns dann wieder mit Wim in der Stadt, ließen es dann aber biertechnisch ein wenig ruhiger angehen. Als dann aber ab 3 Uhr nachts Deutschland-SanMarino in den Pubs live übertragen wurde, war klar, daß wir diese Nacht wieder wenig Schlaf bekommen würden.
Am Sonntag hatten wir dann etwas mehr Schwierigkeiten aufzustehen, schafften es aber wie vorgeschrieben bis 10 Uhr unser Zimmer zu räumen. Zum Abschluß des Sydney-Aufenthaltes liefen wir dann noch einmal über die Harbour Bridge, schoßen mal wieder ein paar Bilder von der Oper und mußten dann allerdings ein wenig zurückhetzen, da das alles doch länger gedauert hatte als erwartet und unser Bus diesmal schon um 13.30 zurück nach Canberra fuhr. Glücklicherweise war der Bus nicht ganz so voll, so daß jeder von uns zwei Sitze hatte und wir so gemütlich ein wenig Schlaf nachholen konnten.
Zusammenfassend gesagt mal wieder ein sehr cooler, gelungener Trip! Falls du das zufällig mal liest: Waren zwei lustige Abende mit dir, Wim, ich wünsch dir noch einen guten Heimflug morgen und viel Erfolg bei der Jobsuche!
Hmm, war doch wieder recht ausführlich, ich hoffe mal nicht zu langweilig. Bin leider grad noch ein wenig müde, da läßt die Qualität dann glaub doch immer ein wenig nach. Die zugehörigen Bilder werde ich wahrscheinlich frühestens Mittwoch hochladen, tut mir leid, so lange müßt ihr euch noch gedulden. Ach ja, und: Juhu, ein erster Kommentar! Vielleicht ist ja jetzt das Eis gebrochen und es kommen mal ein paar Fragen oder mehr Bemerkungen. Man könnt ja meinen, ihr lasst euch nur berieseln :). Schöne Woche noch!